“Carburetor” startet das Album mit dem ersten Adrenalin-Stoss, der es in sich hat. Wie bei einem rasanten Action-Thriller wird gleich nach 1 Minute und 15 Sekunden von Jim Rotramel eine gnadenlose Hetzjagd eingeläutet, indem er mir sein fetzendes Double-Stop-Gitarren-Solo in die Ohren bläst. Gnadenlos jagend ist auch das darauf folgende “Chop Shop”. Das funky Intro mit den jazzigen E9- Akkorden leiten zum nexten Höhepunkt über.
Der Rock’n’Roll “Firecracker Cadillac” wird vorangetrieben von Randy Hill, der einen slappenden Upright-Bass-Rhythmus ins Universum hämmert. Der Song hat eine hektischen Wahnsinns- Energie, dass neben dran selbst die grossen alten Hits von Little Richard von Kinderlieder wirken. Den Song hörte ich damals zum ersten Mal mitten in der Nacht, Müdigkeit? Weggeblasen! Gegen diesen Song verblasst jede Droge zum schlappen Tranquilizer.
Die folgenden Nummern “Dive Bar Debbie”, das rocka-psychobilly-Stück “66 Newport Blues” oder das instrumentale “Hotwire” können mich genauso begeistern. Im letztgenannten Track haucht die von Mary Huff gespielte Hammond- Orgel sogar noch etwas geisterhafte Atmosphäre durch die Lautsprecher.
Das Pferd wird gesattelt im zweiten Instrumental “Circle The Wagons”. Ich stelle mir bildhaft vor, wie 1000 Apachen von den Hügeln stürmen, die verzweifelten Siedler jagen ihre Oxenkarren umher und bilden eine Wagenburg, um sich vor den Angreifern zu schützen. Und dann kommen plötzlich Skinny Jim und die Number 9 Blacktops mit ihrer Horsepower zu Hilfe und jagen die Assassinen mit ihren aggressiven, energetischen Riffs’n’Licks in die Flucht.
Die Schlacht ist gewonnen, die Party geht weiter im “Chick’s Place”, wir befinden uns im Saloon, die Gläser fliegen, es geht wüst zu - wie es halt so ist im rockenden Westen - und in einem Käfig hinter Gittern rocken die drei vom Trio um ihr Leben. Speed-A-Billy pur!
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