In “Milyamba“ dominiert gleich am Anfang die Kora – schön in der Tradition der Griots, aber wer gedacht hat, wunderbar – eine CD mit ausschliesslich afrikanischer Musik – sieht sich gleich getäuscht – der DJ scratcht und backspinned (uffu-uffu-uffu) mit schwerem Bass und zeigt “Yo Man! This is African HipHop”- die typischen femininen choralen Gesänge veredeln den französisch interpretierten Rap. Eine gigantische Crossover- Nummer gleich zu Beginn.. Und im Background hört man, dass Schwester Fa auch singen kann.
“Selebou Yoon” klingt fröhlich und hat einen leichten von der Orgel bestimmten Reggae- Dance-Hall-Touch. Hier singt und rapped sie afrikanisch, wobei im zugesandten Info stand, dass es sich um die drei Sprachen Wolof, Mandinka und Djola handelt, ich kann aber leider nicht sagen, welche hier zutrifft. “Amy Jotna” ist ein schwerer emotionaler düsterer Track, der von der sich ständig wiederholenden Keyboard-Bass-Schleife lebt. Lässt mich an die Songs von Youssou N’Dour denken.
“Soldat”ist ultimativer Afro-Pop. Dem Rhythmus liegt ein leicht zouk-ender Reggae-Beat zugrunde. Die Stimme reisst mit, der Groove auch – geile Produktion. Sie wexelt zwischen französicher und afrikanischer Sprache. Und schafft dabei einen hypnotisierenden Singsang, der den Hörer unweigerlich in diese tolle tanzbare Musik hineinzieht. Und beim Refrain möchte ich ständig „I-Joh-Joh-Joh“ mitsingen. Klingelts?
“Life Am” ist melancholisch, wird wieder französisch wieder gegeben, würde ich sogar als Rap- Chanson bezeichnen - akustische Gitarre mit starker Akkord-Arbeit , da steckt viel Fado in diesem Song. Und wenn man sich die Entfernung zwischen dem Senegal und den Kap Verden ansieht (an einem guten Tag schwimme ich da in zwei Stunden rüber), verwundert das auch nicht.
“Poum Poum” p(b)umst wie ein tuffer HipHop-Beat, den man aus dem chartigen R&B- Mainstream kennt, aber Sister Fa lockert das Ganze auf, indem sie fröhlich im Wexelgesang mit einigen anderen Frauen plaudert (oder ist sie es gar selbst, die mit sich spricht – dann aber schnell ab zum Psychiater) - hier wird’s multikulturell in verschiedenen Sprachen (auch englisch).
In “Hip Hop Yaw La Fal” gibt sie sich wieder minimalistisch – das Keyboard klingt wie ein riesiger Wassertropfen in einer Tropfsteinhöhle. DJ- Spinnings im Background - im folgenden “Sister Fa La” wird dann auch für alle TLC, Salt-n-Pepa und J.J.Fad-Fans gesorgt. Wieder gut tanzbarer und moderner Hip-Hop mit fundamentalen funky R&B-Elementen, Und gesanxtechnisch ist auch wieder ne Menge los. Am Ende kommt dann noch ein toller melancholischer Song (“Bou Souba”) mit exzellenter akustischer Gitarrenarbeit.
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