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SLY & THE FAMILY STONE
“THE WOODSTOCK EXPERIENCE”
(Limited Edition)

 

 

Sly And The Family Stone - The Woodstock Experience

Die “Woodstock Experience” gibt es als 5er Box mit den jeweiligen Woodstock-Gigs der Interpreten Sly & The Family Stone, Santana, Jefferson Airplane, Janis Joplin und Johnny Winter. Alternativ kann sich der Musikfreund die legendären Auftritte auch einzeln kaufen, allerdings handelt es dabei um eine Doppel-CD, die auch die 1969er Studio-LP (ohne Bonus Songs) der Künstler beinhaltet.

 

 

 

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TITELVERZEICHNIS CD 1:

Stand!
Don’t Call Me Nigger, Whitey
I Want To Take You Higher
Somebody’s Watching You
Sing A Simple Song
Everyday People
Sex Machine
You Can Make It If You Try

TITELVERZEICHNIS CD 2 (Woodstock Live):

M’Lady
Sing A Simple Song
You Can Make It If You Try
Everyday People
Dance To The Music
Medley: Music Lover/Higher
I Want To Take You Higher
Love City
Stand!

Time:

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Note:

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03:20

 

 

Nach der kongenialen Hymne “Stand”, deren letzten 30 Sekunden wohl zu einem der meist gesampleten Fragmente der Musikhistorie gehören, ist das für damalige Zeiten aussergewöhnliche psychedelisch-soulige “Don’t Call Me Nigger, Whitey” der zweite grosse Klassiker der Formation um Sly Stone und Larry Graham. Es folgt eines der sensationellsten Stücke der 60er überhaupt:

I Want To Take You Higher” - von Tina Turner und anderen gecovered, war einer DER Songs, die immer wieder mit dem Woodstock-Festival in Zusammenhang gebracht werden. Der schleppende, wabernde von “slicken” Bläsersätzen durchtränkte Rockfunk, der durchaus als der erste grosse Crossover-Song der Musikgeschichte bezeichnet werden kann. Rock - Soul - Funk - Jazz - Blues (genial: die Mundharmonika - gespielt von Sly Stone) - die überbordende Stimme von Rose Stone und das gnadenlos scharfe Trompeten Solo von Cynthia Robinson.

Messerscharfen Funk gibt’s auch in “Sing A Simple Song” - “Everyday People”, Meilenstein, Ohrwurm, Klassiker - auch heute noch aktuell, erfuhr Anfang der 90er die verdiente Würdigung durch das Cover der Rap-Kommune ARRESTED DEVELOPMENT - ein Song, den man noch in 1000 Jahren gut hören kann. Genialität, die zustande kam, als sich gewisse Musiker im richtigen Moment am richtigen Ort trafen und miteinander glücklich waren.

Dreizehn Minuten lang wird’s dann wieder spacig-psychedelisch. Nach 3 Minuten und 20 Sekunden dreht sich der Song “Sex Machine” (hat übrigens absolut nichts mit dem gleichnamigen James-Brown-Hit zu tun) in einen bluesigen relaxten 12 Takter, den Wah-Wah-triefenden Gitarrensolo spielt Freddie Stone und wenn Sly seine Orgel schweben lässt, der Bass trocken und repetitiv wummert, erinnert mich der Song sogar an die ewig langen Jazz-Funk- Jams von Fela Anikulapo Kuti. Damals mischte sich halt noch keine Tonträgerfirma ein und veranlasste, das Songs aus marketingtechnischen Gründen gekürzt wurden. Hier hatten die Musiker noch Luft und Laune und jammten einfach darauf los! Am Ende zeigt Sly Stone, dass er einen Riesenspass daran hat, seine Stimme zwecks Stimmentfremdung durch einen Vocoder zu jagen. Als der Song nach 13 Minuten zu Ende geht, denke ich “Hmmm, war’s das schon?”

CD 2 (die Woodstock-CD) beginnt mit dem Rockfunk “M’Lady”, in dem sich die Protagonisten auch vokaltechnisch austoben (Scat-Geschrei) können. “Sing A Simple Song” ist genau so funky wie auf der Studio-Platte, klingt aber hier LIVE nicht nach dem Vorspann von “Thank You”, sondern tendiert rauh und wild eher zu den späteren Parliament Geschichten.

Lange überfällig! Neben der 69er Original-Platte, über die man nichts mehr schreiben muss, steht hier natürlich der Woodstock-Gig im Focus. Was für ein Genuss, endlich eine DER Performances in kompletter Fassung vorliegen zu haben. Es war eines der besten Live-Konzerte, die eine Funkrock-Band je eingespielt hat. Die Musik zuckt, kracht, swingt und grooved 50 Minuten lang, Ruhepausen gibt es nicht und selbst das moderate “You Make It If You Try” klingt rauh und authentisch und wenn Larry Graham seinen Oktave Divider (Effektgerät für Bassisten) anschmeisst, dröhnen die Ohren! “Everyday People” beginnt, das Volk steigt rhythmisch klatschend ein und vor meinem audiovisuellen Eindruck entsteht das Bild, wie 400.000 (one nation under a groove) diese musikalische Droge einsaugen! Ohne Pause leitet der wuchtig- dröhnende Bass direkt über zu “Dance To The Music”. Ihr werdet lachen, aber ich habe mir gleich nach dem Hören der CD noch mal die Woodstock-DVD in den Player gelegt.

Aber zuvor kommt der ebenso geniale Funk-Jam “Love City” - im Original auf der 68er LP “Life”, bevor die damalige Sly-Hymne “Stand!” das Finale eines phänomenalen Konzertes einläutet. Seltsam erscheint mir heute, dass der Song “Hot Fun In The Summertime”, der damals in der TOP 10 der Billboard 100 stand, keine Berücksichtigung im Set fand.         

FAZIT:

Das Original gehört in die Sammlung eines Jeden, der sich irgendwie für Black Music interessiert, diese Version mit dem kompletten Woodstock Auftritt ist natürlich ein Must Have, obwohl ich mir auch auf der Original- CD (Spielzeit: 41:44 Minuten) einige Boni gewünscht hätte.

Produced by Sly Stone

Personal:
Sly Stone (vocals, guitar, organ, piano, harmonica, vocoder
Freddie Stone (vocals, guitar)
Larry Graham (vocals, bassguitar)
Rose Stone (vocals, piano, keboard)
Cynthia Robinson (trumpet, vocals)
Jerry Martini (saxophone, background vocals)
Greg Errico (drums, background vocals)
Vet Stone, Mary McCreary, Elva Mouton aka Little Sister (backing vocals)

Veröffentlichung: 30. Juni 2009 (Epic Records / TOTAL TIME: 41:44/50:21)

Webseites:
http://www.familystonemusic.com/
http://www.myspace.com/familystonemusic 

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,683)

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