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BRUCE SPRINGSTEEN “WORKING ON A DREAM”

Bereits die letzte CD hatte mir gut gefallen, auch wenn “Kritiker” anderer Meinung waren. Als mich die Nachricht vom neuen Release erreichte, war klar: Die musst Du haben. Die neue Platte wurde in Atlanta aufgenommen. Der Meister rief - und alle kamen: Max Weinberg, Ehefrau Patti Scialfa (ist ja sowieso in seiner Nähe) Clarence Clemmons, Nils Lofgren, Steve Van Zandt - eigentlich konnte gar nichts schief gehen bei dieser Superbesetzung.

 

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TITELVERZEICHNIS:

Outlaw Pete
My Lucky Day
Working On A Dream
Queen Of The Supermarket
What Love Can Do
This Life
Good Eye
Tomorrow Ever Knows
Life Itself
Kingdom Of Days
Surprise, Surprise
The Last Carnival
The Wrestler (Bonus Track - from “The Wrestler”)

Time

3:36
5:49
5:09
3:55
4:40
4:29
5:10
2:37
5:33
5:13

Note

 

 

 

Bereits der erste Song “Outlaw Pete” ist einer der Überhämmer überhaupt. Zum Mitsingen, zum Mitgrölen, zum begeisternden Mitschwoofen. Toller treibender Rhythmus, der Dir das Gefühl gibt, dass Du selbst auf dem Pferd sitzt und durch den Wind in die Nacht hineinjagst - und hinter Dir folgt die E-Street-Band, die einen sensationell rockig-sinfonischen Soundtrack abliefert, dass bei alten Haudegen wie mir Gänsehaut hervorruft. Und die “Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod”- Mundharmonika tut ihr übriges, um das tolle Morricone-Western- Flair zu verstärken.

Auch ganz stark ist “My Lucky Day”, das genau so wie das bereits als Single vorab ausgekoppelte “Working On A Dream” von der Wärme und Intensität alter grosser Springsteen/Little Steven/Van Morrison-Zeiten lebt. Romantisch wird’s mit der “Queen Of The Supermarket”, im Refrain klingt es vor allem beim Refrain sensationell nach alten Hollies-Satzgesängen (“Aaaaaa-haaaaa”). Die 60ies machen sich auch bemerkbar im folgenden Track.

“Darlin’, I can’t stop the rain - or turn your black sky blue - but let me show you what love can do” - da braucht sich Meister Bruce nicht mal so sehr bemühen, denn allein mit dem positiven Dur-Charakter von “What Love Can Do” hellt sich der düstere Stimmungshimmel auf.

This Life” beginnt wie ein französischer Chanson. Verwandelt sich dann in einen für Bruce typischen Schlager seiner “Human Touch”/”Lucky Town”-Phase. Auch hier wieder der typische warme Sound der E-Street-Band, eingebettet in Keyboard- und schmusige Altsaxophone-Klänge. Und am Ende gibt es wieder den vollen 60ies-Chor (auch wenn er dieses Mal nach den Tremeloes klingt, schönes Saxophone-Solo von Clarence am Ende).

Blues-Rock mit Country-Rock-Einschlag im Mundharmonika- und Slidegitarren-getränkten “Good Eye” - klingt auch durch das Schlagzeugspiel von Max Weinberg ein bisschen nach Sümpfen und Alligatoren, die das ganze Geschehen aufmerksam verfolgen. Guter dichter kompakter Track! “Tomorrow Never Knows”: Der Country-Einschlag bleibt, wird aber jetzt poppiger, leicht blue-grassiger. Wunderbar getragen vom Drummer, den fast zirpenden Gitarren und der Violine, die von Soozie Tyrell (seit 1992 mit im E-Street-Boot) gespielt wird. Leider nur 2:09 Minuten lang.

“Life Itself” klingt etwas düsterer, die Leadgitarren werden beim Solo “rückwärts” abgedreht, auch mal ein interessanter Effekt, den man gar nicht so oft hört in einer Pop-Produktion. Überhaupt ist man hin- und hergerissen, sobald das Gefühl da ist, jetzt geht es in die Rock-Richtung, wird thematisch und stilistisch gewechselt, was auch zeigt, über welchen Variationsreichtum die Band verfügt. Das Album ist abwechslungsreich, Langeweile kommt überhaupt nicht auf - nach 51 Minuten und den zwei ruhigsten Stücke der CD (“The Last Carnival” und dem bereits im August 2008 vorgestellten Filmsong “The Wrestler”) ist der Spuk dann auch bereits vorüber. Schade.

FAZIT:

Bereits der erste Titel hatte mich dermassen begeistert, dass ich in Versuchung bin, zum nahen Reitstall zu pilgern, ein Pferd zu satteln, und in Rebellenart los zu reiten. Mein erster Haltepunkt wäre dann das Büro der Bande gewesen, die dafür verantwortlich ist, dass das Cover der Special-Edition mit einem fetten “FSK-0-Rechteck” verschandelt wurde. Haben die Jungs Glück, dass es keine Inquisition mehr gibt! Es ist ein grossartiges Album, das gerade mich - der damals in den 80er Jahren überhaupt nichts mit der Musik von Bruce Springsteen anfangen konnte - begeistert. Er spielt die zeitgemässe Rockmusik des neuen Jahrhunderts, die Musik ist intensiv, rockig, poppig und die meisten der Songs werden sich zu Hymnen entwickeln, die man in Jahrzehnten noch gerne hört.

Personal:
Bruce Springsteen (leadvocals, guitar, harmonica, keyboard)
Roy Bittan (piano, organ, accordian)
Clarence Clemmons (saxophones, vocals)
Danny Federici (organ)
Nils Lofgren (guitar, vocals)
Patti Scialfa (vocals)
Garry Tallent (bass)
Steve Van Zandt (guitars, vocals)
Max Weinberg (drums)

Soozie Tyrell (violin, vocals)
Patrick Warren (organ, piano, keyboard)
Jason Federici (accordion on # 12)

Veröffentlichung: 27. Januar 2009 (Columbia Records)

Bei den Aufnahmen mit dabei war auch noch eines der Gründungsmitglieder der originalen Band: Danny Federici verstarb im April 2008, seinen Part übernahm sein Sohn Jason. Danny ist die CD gewidmet

Webseite: http://www.brucespringsteen.net/news/index.html

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

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